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Geflügelzucht- und Vogelschutzverein Reisbach

Das Tierportrait

Alle Beiträge dieser Seite mit freundlicher Genehmigung von

Deutscher

Kleintier - Züchter

Verbandsorgan für den Rassegeflügelzüchter
Verlag:
Öertel + Spörer GmbH + Co.
Postfach 1642
72706 Reutlingen 
Burgstr. 1 - 7
Telefon: 07121 / 302-555 
Telefax: 07121/302558
Inhalt der Ausgabe 14/2001
 
Toulouser Gänse haben Tradition 4
Aberglaube um das Federvieh 7
Fettlebersyndrom der Legehennen  14
VDRP-Tagung 2001: Preisrichter sichern Zukunft der Rassegeflügelzucht 16
Neuzüchtungen in der Schausainson 2000/2001 24
Der Leser hat das Wort 30
Süddeutsche Tigermohren - eine züchterische Herausforderung! 32
Das Züchterportät: Wilhelm Berger, Tübingen 36
HSS für Carrier 2000 in Useburg  44

Aus dieser Ausgabe lesen Sie hier:

Der Kiebitz

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ABO-Formular

Akrobatischer Flugkünstler an der Nordseeküste:

Der Kiebitz

Neben dem Hausstorch dürfte der Kiebitz (Vanellus vanellus) einer der bekanntesten Vögel an der Küste sein. Viele Sagen, viele Lieder im Volksmund erinnern an den oberseits in allen Regenbogenfarben schillernden Schnepfenvogel mit dem nach hinten gerichteten Federschopf, der beispielsweise bei drohender Gefahr aufgerichtet wird. Damit signalisiert der Vogel seine Erregung, die ebenfalls bei den Balzritualen nach Paarungsflügen zu beobachten ist.

Der Kiebitz gehört zu den Zugvögeln. Schon im zeitigen Herbst sammeln sich die Alt? und Jungvögel einer bestimmten Region zu großen Flügen, um dann in wenigen Tagen die am Mittelmeer liegenden Überwinterungsgebiete anzufliegen. Oft schon im Februar oder März kehren die ersten Kiebitze zu ihren Brutrevieren in der norddeutschen Tiefebene oder den Sümpfen oder Mooren zurück.  Paarweise sind dann die Schnepfenvögel bei der Balz zu sehen: Im Flug hin und her taumelnd, sich fast überschlagend, fliegen die taubengroßen Schnepfenvögel akrobatisch anmutende Flugfiguren.

 

Kiebitzgelege

Kiebitzgelege inmitten einer Viehweide. Von Landwirten ausgehende Arbeiten wie das frühzeitige Abschleppen oder Walzen der Weiden vernichten nachweislich unzählige Gelege.

Ist die Paarbindung vollzogen, legt das Weibchen im Abstand von nur wenigen Tagen 4 birnenförmige Eier, die in einer mit wenigen trockenen Halmen ausgelegten Nestmulde abgelegt werden. Olivebraun gefärbt, mit dunkleren Flecken sowie Tupfen versehen besitzen die Eier eine so genannte Tarnfarbe, die nur von einem geübten Auge auszumachen sind. Dennoch gehen zahlreiche Kiebitzgelege durch

streunende Katzen, räuberische Iltisse und Füchse oder durch Nest plündernde Krähen und Elstern verloren.

Kiebitzküken

Weil Kiebitzküken bei vermeintlicher Gefahr regungslos am Boden in einer totenähnlichen Starre verharren, werden als mittelbare Folge viele Küken beim Abschleppen, Walzen und Mähen getötet

Im Wechsel bebrüten die Altvögel etwa 24 bis 26 Tage das immer aus vier Eiern bestehende Gelege, bis die braunschwarz bedungten Jungvögel schlüpfen. Als typische Nestflüchter folgen die Küken sofort den Altvögeln bei der Nahrungssuche in die Vegetation. Hier nehmen die Jungtiere schon animalische Kost in Form von verschiedenen Insekten, Schnecken, Würmern und kleinen Krebstierchen auf. Nur selten nehmen die Kiebitze pflanzliche Nahrung zu sich. Ertönt der Warnruf der Altvögel, verharren die Küken in totenähnlicher Starre bewegungslos an den Boden gepresst, bis die vermeintliche Gefahr wieder vorüber ist. Dank ihrer Tarnfarbe sind die Küken kaum am Boden oder in der Vegetation zu entdecken.

35 bis 40 Tage werden die Jungvögel noch von den Eltern geführt, bis sie sich vollständig flügge und selbstständig anderen Jungvögeln anschließen, um vagabundierend umherzuziehen. Dann sind die zahlreichen Federschopfträger im offenen Gelände auf Wiesen und Weiden, im Deichvorland und in den Salzwiesen, auf Äckern und Feldern zu beobachten, denn hier suchen sie emsig nach Nahrung, um sich die Energiereserven für den Zug in dieÜberwinterungsgebiete anzufressen. 

Hans Egidius

Der Kiebitz

Der Wappenvogel des leverlandes, der Kiebitz, wird nach Angaben der Vogelkundler immer seltener. Heute gilt die Limikolenart als im Bestand gefährdet. Fotos: Egidius

© Oertel + Spörer GmbH + Co

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