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Geflügelzucht- und Vogelschutzverein Reisbach

Das Tierportrait

UPDATE vom 24.03.2003

Alle Beiträge dieser Seite mit freundlicher Genehmigung von

Deutscher

Kleintier - Züchter

Verbandsorgan für den Rassegeflügelzüchter
Verlag:
Öertel + Spörer GmbH + Co.
Postfach 1642
72706 Reutlingen 
Burgstr. 1 - 7
Telefon: 07121 / 302-555 
Telefax: 07121/302558
Inhalt der Ausgabe 10/2002
 
Die Streifengans 3
50. Deutsche Rassetaubenschau in Leipzig
Formtauben 4
Warzentauben 10
Huhntauben 11
Kropftauben 16
Farbentauben 25
Trommeltauben 29
Der Leser hat das Wort 31
Blau-weizenfarbige Zwerg-Sulmtaler 32
Nachbarrecht und Kleintierzucht 34 
Die Welt kann so einfach sein 37
Aus dieser Ausgabe lesen Sie hier:

Unser Junggeflügel im Frühsommer

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ABO-Formular

Für den Jungzüchter

Unser Junggeflügel im Frühsommer

Sobald die frühsommerliche Wärme einsetzt, ist das Junggeflügel fast den ganzen Tag über draußen. Dennoch müssen wir die Tiere regelmäßig beobachten und manche Aufgaben erfüllen, die dem Wohl des Geflügels dienen.
Zunächst müssen wir hin und wieder die Ausläufe und Anlagen abschreiten. Bei umzäunten Grünausläufen sind die Einlässe, die Pfosten und die Drahtgewebe zu überprüfen. Denn wenn hier unterscharrte Stellen, schadhafte Geflechte, wackelige Pfosten anzutreffen sind, können die Tiere leicht entweichen. Und das gibt unter Umständen großen Ärger mit den Nachbarn oder Anliegern. Denn wer lässt sich schon gerne die frisch erstellten Gartenbeete zerkratzen, ohne dass es zu bösen Worten und Ermahnungen kommt? Wenn wir hier vorbeugen, ist der Friede jedenfalls besser gewahrt.
Beim Wassergeflügel gilt im Grunde genommen dasselbe. Doch sollten wir hier besonders auf die Aus? und Einstiege am Wasser achten. Sind diese bröckelig und glitschig, so besteht beständige Gefahr für die Vögel, dass sie sich irgendwie verletzen. Besonders nach Hochwasser müssen wir nachsehen, ob auch alles noch in Ordnung ist. Sonst muss dringend und rasch Abhilfe geschaffen werden. Gleichermaßen ist bei allem Geflügel darauf zu achten, dass die Tiere vor Räubern aus der Luft oder vor Bodenfeinden sicher sind. »Sehr brave« Hunde können dann, wenn ihr ererbter Jagdtrieb erwacht, allerhand Unfug anrichten. Denn schon das Nachjagen nach den Vögeln kann bei diesen zu Panik und zu schweren Verletzungen führen. Alle Ausstellungshoffnungen sind aber dann dahin! Hier sollten wir vorausschauend denken und alles daransetzen, dass keine Belästigungen des Geflügels eintreten.
 Jungtauben müssen für den Freiflug eingewöhnt werden. je umsichtiger und langsamer wir das vornehmen, je ungestörter die jungen Tauben bei den Ein? und Ausflügen sind, umso besser geht das. Hier lässt sich nichts erzwingen, vielmehr müssen die Jungtauben allem Anschein nach in einer gewissen Zeit ihre angeborenen und eingeübten Orientierungshilfen entfalten, damit sie sich nicht mehr verfliegen und schlagfest werden. 

Sehr junge Tauben sind noch unsicher und charakterlich keineswegs so gefestigt, dass sie nach kurzem Auffliegen sicher wieder zum Schlag und vor allen Dingen zum Einflug zurückfinden. Daher sollten wir uns in Geduld üben und mit Ausdauer die Tiere trainieren.
In den Grünausläufen sollten wir keineswegs mehr füttern und tränken. Die Vögel müssen lernen, dass es Futter und Wasser nur noch im Stall gibt. Die Jungtiere sind nun intelligent genug, um den Stall als Heimat und als >>Futterquelle<< einzuschätzen. Infolgedessen geht man davon ab, im Freien zu tränken und zu füttern. Das Darbieten von Wasser und Futter draußen lockt nämlich Wildvögel an. Diese können unter Umständen gefährliche Geflügelkrankheiten übertragen, indem sie zum Beispiel ihren Kot im Futter absetzen oder aus derselben Tränke wie das Geflügel trinken. Natürlich lockt ständiges Füttern im Freien auch ganze Scharen von Sperlingen an. Hingegen gehen Wildvögel nur ungern in den Stall, sodass in den meisten Fällen bei Stallfütterung und ?tränkung eine Übertragbarkeit von Krankheiten in diesem Sinne nicht besteht.
Natürlich ist die warme Jahreszeit dazu angetan, dass sich auch die Außenschmarotzer auf unserem Geflügel vermehren oder saugende, stechende, beißende Insekten über die Vögel herfallen. Besonders die Rote Vogelmilbe ist solch ein gefährlicher Sauger. Einmal können durch all diese Parasiten Krankheiten übertragen werden. Dann aber sind die Ektoparasiten, die auf den Vögeln leben, lästig bis gefährlich. Wir sollten schon im Vorfeld diese Lästlinge oder Schmarotzer gar nicht in Massen aufkommen lassen. Dazu stäuben wir immer wieder einmal mit Insektiziden den Stall und die Sitzstangen ein, wenn alle Tiere sich im Freien aufhalten. Dann aber sollten wir gelegentlich dies und jenes Tier aus der Herde einfangen und es auf Befall durch Außenparasiten untersuchen. Stellen wir einen größeren Befall am Tier selbst fest, so sollten wir abends, wenn die Vögel auf den Ruhestangen sitzen, den ganzen Bestand einstäuben. Dazu nimmt man ein Tier nach dem anderen von den
Stangen und stäubt vor allem Halsgegend und Kopf, Aftergefieder und unter den Schwingen ein. Am besten lässt man sich die Tiere zutragen. Der Helfer muss sie dann an den angestammten Platz zurücksetzen, damit es wegen der Rangordnung keine Streitigkeiten gibt.
Sind die Vögel in den Ausläufen, ist von Zeit zu Zeit auf den Ringsitz zu achten. Drohen Ringe einzuwachsen, was bisweilen vorkommt, so müssen wir sie abkneifen, damit einem Tier kein Schaden entsteht. Ebenso ist auf Beißereien zu achten, weil diese bisweilen sehr ausarten können. Schlimm wird es, wenn man fremde Tiere einer Herde zufügt, weil dann die Rangordnung erneut ausgefochten werden muss. Hier gilt es also immer, wachsam zu sein und schon im voraus kommende Gefahren zu entdecken, damit den Tieren kein Leid geschieht.
Natürlich sollten wir Vögel mit offensichtlichen körperlichen Mängeln sofort ausmerzen. Hingegen können wir fehlfarbene Tiere oder solche, die Fehler im Sinne der Musterbeschreibung aufweisen, an Interessenten abgeben. Es gibt viele Leute, denen solche Mängel völlig egal sind. Sie wollen zum Beispiel nur ein paar Enten auf ihrem Wasser zu Hause halten oder einige muntere Hühner zum Legen haben. Da spielen dann Laufverfärbungen oder Kammfehler, fehlfarbiges Gefieder oder gebrochene Augenfarben überhaupt keine Rolle. Nur können wir solches Geflügel natürlich nicht an Rassegeflügelzüchter weitergeben. Denn die können mit solchen Tieren züchterisch nichts anfangen. Überhaupt können wir zu dieser Zeit, wenn die Jungtiere schon weitgehend ausgewachsen sind, Tiere mit anderen Zuchtfreunden austauschen. Denn jetzt gibt es Jungtiere im Überfluss.
Ob wir nun die Tiere in Gehegen mit Betonboden oder auf Grünausläufen halten, immer müssen diese Anlagen sehr sorgfältig gepflegt werden, weil es sonst leicht zu Krankheiten kommt. Grünausläufe müssen regelmäßig kurzgemäht werden. Sie trocknen dann auch schneller am frühen Morgen ab. Es ist stets darauf zu achten, dass die Tiere rechtzeitig am Abend ihren Stall aufsuchen und nicht draußen übernachten, wo Gefahren lauern. Von der Roten Vogelmilbe verseuchte Stallungen werden von den Hühnern derart gemieden, dass sie abends nicht in den Stall gehen wollen und sich noch im Halbdunkel draußen herumtreiben: Also, nachsehen, ob es in solchen Fällen an dem liegt! A. Skotnicki 
 
© Oertel + Spörer GmbH + Co 
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